Geschichten, Gedichte, Essays – dazu Livemusik, ein Getränk in der Hand und Gespräche mit Bekannten und anderen, die es vielleicht noch werden. Die Seele baumelt, Kopf und Sinne lassen sich kitzeln. Das ist die Veranstaltungsreihe STORIES.WEIN.MUSIK. von Christoph Jilo in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Gießen im stimmungsvollen Ambiente des „who killed the pig“, Schlachthofstraße 10, 35398 Gießen.
Die kommende Veranstaltung „Kapitel 19: Wirklich unwirklich“ am 26.11.24 ist ausverkauft.
Wir bei der letzten Veranstaltung von mir bekannt gegeben, hat das Kulturamt der Stadt Gießen die Förderung der Reihe für 2025 drastisch gekürzt. Um das Angebot aufrecht zu erhalten, sind Privatleute und Institutionen herzlich eingeladen, im Rahmen eines Kultursponsorings das so entstandene Defizit kompensieren zu helfen.
Meine Stellungnahme veröffentliche ich hier im kompletten Wortlaut vom 24.11.24:
„Das Kulturamt der Stadt Gießen wird die Förderung für STORIES.WEIN.MUSIK. im kommenden Jahr 2025 drastisch kürzen. Die Reduzierung um fast die Hälfte der Mittel reißt ein großes Loch in das Budget der Veranstaltungsreihe, die damit finanziell auf der Kippe steht. Ob und unter welchen Voraussetzungen weitere Veranstaltungen im nächsten Jahr werden folgen können, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt offen. Nach dem ursprünglichen Beschluss des Kulturamtes wäre die Förderung komplett gestrichen worden, was das sichere Aus von STORIES.WEIN.MUSIK. bedeutet hätte. Diese Entscheidung konnte in einem Gespräch mit Kulturamtsleiter Stefan Neubacher zu dem jetzt vorliegenden Kompromiss hin abgemildert werden. Bei aller Kritik, die ich an dem Vorgang äußere, möchte ich dem Kulturamt dafür Dank aussprechen. Man könnte anders sagen: Dem Patienten geht es schlecht, aber er lebt immerhin noch.
Als Begründung für die Kürzung sind mir gegenüber haushaltstechnische Gründe angeführt worden. Ohne diese im Detail kommentieren zu wollen, möchte ich doch zwei Punkte an dieser Stelle kritisch anmerken:
- Mit STORIES.WEIN.MUSIK. ist in Gießen eine originäre Erfolgsgeschichte geschrieben worden. Das lässt sich unabhängig von einer subjektiven Bewertung allein an der überbordenden Ticketnachfrage belegen. Zuletzt waren die Karten für die anstehende November-Veranstaltung innerhalb weniger Stunden vergriffen. Eine derart positive Resonanz ist in der freien Kulturarbeit ein seltener Glücksfall, es muss dafür viel zusammenkommen. Warum man einem offensichtlich überdurchschnittlich gut funktionierenden Konzept die Arbeitsgrundlage entzieht, ist für mich nicht nachvollziehbar.
- Dass zwei Jahre nach Corona in Gießen erneut Künstlerinnen und Künstler die Zeche für wirtschaftliche und vielleicht auch politische Probleme zahlen müssen, halte ich für einen Irrtum. In der Kultur- und Veranstaltungsbranche sind die Kosten explodiert. Es mag in dieser Situation ironisch klingen, dennoch sei es gesagt: In einer seriösen Auseinandersetzung hätten wir längst über eine Erhöhung der Fördersummen diskutieren müssen, anstatt sie zusammenzustreichen. Dies zu tun und nicht stillschweigend die jetzige Streichung zum neuen Status Quo zu erklären, ist meine ausdrückliche Forderung an die Kommunalpolitik für das nächste Jahr. Ich denke, ich spreche hier nicht für mich alleine.
Schauen wir nach vorne.
Ich möchte STORIES.WEIN.MUSIK. nach Möglichkeit weiterführen. Doch auf der neuen Finanzgrundlage wird dies definitiv nicht möglich sein. Die naheliegendste Reaktion wäre natürlich, die Eintrittspreise zu erhöhen, und womöglich wird sich dieser Schritt auch nicht vermeiden lassen. Da ich aber weiterhin ein finanziell möglichst niedrigschwelliges Angebot aufrecht erhalten möchte, geht heute mein dringender Appell an all diejenigen Personen und Institutionen Gießens, denen es wirtschaftlich möglich sein könnte: Bitte springen Sie für die Stadt in die Bresche und unterstützen Sie STORIES.WEIN.MUSIK. finanziell im Rahmen eines Kultursponsorings. Die Sparkasse Gießen hat Ihre Unterstützung bereits zugesagt – herzlichen Dank an dieser Stelle dafür! Und auch wenn Sie über Kontakte zu potenziellen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern verfügen, bitte stellen Sie eine Verbindung zu mir her. Sprechen Sie mich an oder nehmen Sie via Webseite „storiesweinmusik.de“ Kontakt mit mir auf. Ich sehe verschiedene Möglichkeiten, ein finanzielles Engagement im Rahmen der Veranstaltungen darzustellen und nutzbar zu machen. Lassen wir diese Erfolgsgeschichte hier nicht zu Ende gehen.
Zum ersten Mal seit Bestehen von STORIES.WEIN.MUSIK. kann ich Ihnen nach dem wieder einmal ausverkauften Abend am 26.11. keinen neuen Termin und keine weiteren Vorverkaufsfristen ankündigen. Wenn Sie sich für aktuelle Informationen zu der Veranstaltungsreihe interessieren, registrieren Sie sich bitte für den Newsletter, um über die weitere Entwicklung informiert zu bleiben.
Ich hoffe, Ihnen bis zum nächsten Termin bessere Neuigkeiten überbringen zu können. Einstweilen bedanke ich mich für viele erfüllte Stunden – bei Ihnen, bei den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern und beim Team des „who killed the pig“.
Vielen Dank!“
STORIES.WEIN.MUSIK.
Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich bitte an info (at) storiesweinmusik.de.
Termine
Kapitel 16: Glück – 6.2.24
Kapitel 17: Messer – 23.4.24
Kapitel 18: Tragische Liebe – 24.9.24
Kapitel 19: Wirklich unwirklich – 26.11.24
Beginn 19.30 Uhr, Einlass 19:00
Ort
who killed the pig / Schlachthofstraße 10 / 35398 Gießen
Eintritt
18 € / ermäßigt: 12 € (zzgl. 10 % VVK-Gebühr & 19 % Mwst. in der Tourist-Info), Getränke nach Karte
Vorverkauf
Tourist-Information, Schulstraße 4, 35390 Gießen. giessen-entdecken.de/locations/tourist-information-giessen
Kontakt
info (at) storiesweinmusik.de